Donnerstag, 3. April 2014
Der Staat ist ein Zwangsstaat
smethwyck, 03:19h
Kann ich aus dem Staat austreten? Kann ich also weiter in meiner Wohnung leben und an meinem Arbeitsplatz arbeiten, aber gleichzeitig nicht mehr dem Staat angehören, also etwa keine Steuern mehr bezahlen?
Jeder weiss, dass das nicht möglich ist; ich bin gezwungen, dem Staat anzugehören und Steuern zu bezahlen, auch wenn ich das nicht möchte.
1. Der Staat ist also ein Zwangsstaat.
Wie wird dieser Zwang umgesetzt? Wie kann also die Zwangsordnung garantiert und aufrechterhalten werden?
Wenn ich keine Steuern bezahle und jeglichen Kontakt zu den Behörden abbreche, dann wird irgendwann die Polizei vor meiner Tür stehen, die sich gewaltsam Eintritt verschaffen wird, wenn ich sie nicht hereinlasse. Wenn ich mich dann wehre und mein Eigentum verteidige, wird die Polizei physische Gewalt gegen mich anwenden.
2. Die Zwangsordnung im Zwangsstaat wird also durch physische Gewalt garantiert.
Weshalb ist physische Gewalt für gewisse Menschen wie zum Beispiel Polizisten als Mittel zum Zweck erlaubt und für andere nicht?
Ganz einfach: Weil physische Gewalt, wenn der Staat sie anwendet, staatlich legitimiert ist, wie man so schön sagt. Der Staat legitimiert sich also selber, Gewalt anwenden zu dürfen und er erlaubt sich, was er für sich beansprucht, anderen zu verbieten.
3. Die vom Zwangsstaat angewendete physische Gewalt ist also durch ihn selbst legitimiert.
Warum sind die in einer Nation lebenden Individuen nicht gleichzusetzen mit dem Staat, warum sind nicht sie es, welche die angesprochene physische Gewalt legitimieren?
In einer Demokratie hat man keine wirkliche Wahl. Wer nicht wählen geht, muss den Mehrheitsentscheid später trotzdem akzeptieren. Wer sich weigert, opponiert oder das Resultat nicht akzeptiert, wird letztlich mit physischer Gewalt dazu gezwungen, das Resultat zu akzeptieren. Mit welchem Recht kann jemand daherkommen, eine Wahl verlangen und dann denjenigen, welche daran nicht teilnehmen, das Resultat trotzdem aufzwingen?
Oder anders gefragt: Wie kann man staatlich legitimierter Gewalt rechtfertigen?
Es gibt ein öffentliches und ein nicht öffentliches Recht. Polizisten dürfen als Mittel Gewalt anwenden, andere dürfen das nicht. Der Staat darf mich besteuern und die Steuern notfalls mit Gewalt eintreiben, alle anderen dürfen das nicht. Es gibt also unterschiedliche Rechtsstufen. Um staatlich legitimierte Gewalt zu rechtfertigen wurden Hierarchiestufen eingeführt, welche manchen Menschen mehr Rechte einräumen als anderen.
Wie sind unterschiedliche Rechtsstufen unter den Menschen zu rechtfertigen?
Wenn man kein Rassist ist, muss man konstatieren, dass unterschiedliche Rechtsstufen einzig über einen willkürlichen Bezugspunkt ableitbar (z.B. über einen religiösen Gott oder eine andere Autoritätsreligion, wie die Staatsreligion), also niemals rational begründbar sind.
4. Wir leben also in einem irrationalen Zwangsstaat, in dem gewisse Menschen aus unerklärlichen Gründen mehr Rechte haben als andere und in dem Personen des öffentlichen Rechts gegenüber Personen des nicht öffentlichen Rechts physische Gewalt anordnen oder anwenden dürfen.
Da es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, dass die Summe aller Effekte, die ein Staat generiert, mehr den Armen zugute kommt, als den Reichen und weil es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, dass es den Armen ohne Zwangsstaat schlechter ginge, kann der Sozialstaat nicht gegen diese Argumentation ins Feld geführt werden.
Jedes Gegenargument, welches in irgendeiner Weise und auch nur im Ansatz Bezug auf die Zukunft nimmt, kann ebenso nicht als valides Argument gewertet werden, denn es existiert keine wissenschaftliche Methodik, die Zukunft vorauszuberechnen. Um es in einem Zitat auszudrücken:
"Ein erster, noch eher allgemeiner Einwand betrifft die Begrenztheit unserer kognitiven Ausstattung. Wir sind nicht dazu in der Lage, die tatsächliche Komplexität der Welt zu erfassen und in unserem Denken angemessen darzustellen, was dazu führt, dass unsere Versuche zu erklären, was in der Welt der Dinge und der Menschen geschieht, in der Regel zu einfach ausfallen, im Extremfall gelangen wir zu eindimensionalen, beziehungsweise monokausalen Erklärungsmustern.
Tatsächlich aber werden Ereignisse immer von mehreren Faktoren beeinflusst, die oft auf eine nicht leicht durchschaubare Weise aufeinander einwirken. Wenn wir einen Faktor manipulieren, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, kann es passieren, dass wir damit Ereignisse auslösen, die wir nicht gewollt und auch nicht vorhergesehen haben und die sich nicht immer wirksam steuern lassen – egal wie viel Aufwand wir dafür auch betreiben. Diese Erkenntnis der Systemtheorie wird durch ein unter Wissenschaftern beliebtes Bonmot auf den Punkt gebracht: Es gibt für jedes komplexe Problem eine einfache Lösung – und die ist falsch."
Jeder weiss, dass das nicht möglich ist; ich bin gezwungen, dem Staat anzugehören und Steuern zu bezahlen, auch wenn ich das nicht möchte.
1. Der Staat ist also ein Zwangsstaat.
Wie wird dieser Zwang umgesetzt? Wie kann also die Zwangsordnung garantiert und aufrechterhalten werden?
Wenn ich keine Steuern bezahle und jeglichen Kontakt zu den Behörden abbreche, dann wird irgendwann die Polizei vor meiner Tür stehen, die sich gewaltsam Eintritt verschaffen wird, wenn ich sie nicht hereinlasse. Wenn ich mich dann wehre und mein Eigentum verteidige, wird die Polizei physische Gewalt gegen mich anwenden.
2. Die Zwangsordnung im Zwangsstaat wird also durch physische Gewalt garantiert.
Weshalb ist physische Gewalt für gewisse Menschen wie zum Beispiel Polizisten als Mittel zum Zweck erlaubt und für andere nicht?
Ganz einfach: Weil physische Gewalt, wenn der Staat sie anwendet, staatlich legitimiert ist, wie man so schön sagt. Der Staat legitimiert sich also selber, Gewalt anwenden zu dürfen und er erlaubt sich, was er für sich beansprucht, anderen zu verbieten.
3. Die vom Zwangsstaat angewendete physische Gewalt ist also durch ihn selbst legitimiert.
Warum sind die in einer Nation lebenden Individuen nicht gleichzusetzen mit dem Staat, warum sind nicht sie es, welche die angesprochene physische Gewalt legitimieren?
In einer Demokratie hat man keine wirkliche Wahl. Wer nicht wählen geht, muss den Mehrheitsentscheid später trotzdem akzeptieren. Wer sich weigert, opponiert oder das Resultat nicht akzeptiert, wird letztlich mit physischer Gewalt dazu gezwungen, das Resultat zu akzeptieren. Mit welchem Recht kann jemand daherkommen, eine Wahl verlangen und dann denjenigen, welche daran nicht teilnehmen, das Resultat trotzdem aufzwingen?
Oder anders gefragt: Wie kann man staatlich legitimierter Gewalt rechtfertigen?
Es gibt ein öffentliches und ein nicht öffentliches Recht. Polizisten dürfen als Mittel Gewalt anwenden, andere dürfen das nicht. Der Staat darf mich besteuern und die Steuern notfalls mit Gewalt eintreiben, alle anderen dürfen das nicht. Es gibt also unterschiedliche Rechtsstufen. Um staatlich legitimierte Gewalt zu rechtfertigen wurden Hierarchiestufen eingeführt, welche manchen Menschen mehr Rechte einräumen als anderen.
Wie sind unterschiedliche Rechtsstufen unter den Menschen zu rechtfertigen?
Wenn man kein Rassist ist, muss man konstatieren, dass unterschiedliche Rechtsstufen einzig über einen willkürlichen Bezugspunkt ableitbar (z.B. über einen religiösen Gott oder eine andere Autoritätsreligion, wie die Staatsreligion), also niemals rational begründbar sind.
4. Wir leben also in einem irrationalen Zwangsstaat, in dem gewisse Menschen aus unerklärlichen Gründen mehr Rechte haben als andere und in dem Personen des öffentlichen Rechts gegenüber Personen des nicht öffentlichen Rechts physische Gewalt anordnen oder anwenden dürfen.
Da es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, dass die Summe aller Effekte, die ein Staat generiert, mehr den Armen zugute kommt, als den Reichen und weil es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, dass es den Armen ohne Zwangsstaat schlechter ginge, kann der Sozialstaat nicht gegen diese Argumentation ins Feld geführt werden.
Jedes Gegenargument, welches in irgendeiner Weise und auch nur im Ansatz Bezug auf die Zukunft nimmt, kann ebenso nicht als valides Argument gewertet werden, denn es existiert keine wissenschaftliche Methodik, die Zukunft vorauszuberechnen. Um es in einem Zitat auszudrücken:
"Ein erster, noch eher allgemeiner Einwand betrifft die Begrenztheit unserer kognitiven Ausstattung. Wir sind nicht dazu in der Lage, die tatsächliche Komplexität der Welt zu erfassen und in unserem Denken angemessen darzustellen, was dazu führt, dass unsere Versuche zu erklären, was in der Welt der Dinge und der Menschen geschieht, in der Regel zu einfach ausfallen, im Extremfall gelangen wir zu eindimensionalen, beziehungsweise monokausalen Erklärungsmustern.
Tatsächlich aber werden Ereignisse immer von mehreren Faktoren beeinflusst, die oft auf eine nicht leicht durchschaubare Weise aufeinander einwirken. Wenn wir einen Faktor manipulieren, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, kann es passieren, dass wir damit Ereignisse auslösen, die wir nicht gewollt und auch nicht vorhergesehen haben und die sich nicht immer wirksam steuern lassen – egal wie viel Aufwand wir dafür auch betreiben. Diese Erkenntnis der Systemtheorie wird durch ein unter Wissenschaftern beliebtes Bonmot auf den Punkt gebracht: Es gibt für jedes komplexe Problem eine einfache Lösung – und die ist falsch."
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